Gedichte von Betroffenen und mir...
Leben
Leben heißt für mich im Augenblick...
100 Gedanken zu entwickeln und
sie nicht verwirklichen zu können...
1000 Tränen zu haben und
sie nicht weinen zu wollen...
Wünsche und Hoffnungen in sich zu tragen und
sie wie Seifenblasen platzen zu sehen...
auf die Frage "Wie geht es dir"
nicht sagen zu wollen "schlecht"...
nicht auf die Überholspur zu schauen,
sondern es auf der Standspur schön finden zu müssen...
mal eben schnell sein zu wollen und
sich in unendlich langer Geduld üben zu müssen...
wohltuende Wärme zu spüren und
sie nicht am ganzen Körper fühlen zu können...
Abschied von sich selbst nehmen zu müssen,
immer und immer wieder...
und sich dennoch Mut machen zu können
und die Illusion zu haben, das alles nur ein Augenblick ist, der vergeht...
An eine Freundin / An einen Freund
Liebe mich und höre mir zu.
Versuche nicht, mich zu reparieren.
Stelle mir Fragen, ohne mir DEINE Antworten zu geben.
Meine Antworten sind bereits in mir.
Hilf mir, sie ans Licht zu bringen.
Sag mir nicht, ich soll mich abregen, wenn ich wütend bin.
Lass mich weinen, wenn ich traurig bin.
Versuche nicht, mich zum Lachen zu bringen, wenn meine Tränen fließen.
Meine Seele braucht diese Reinigung.
Hilf mir, meine Gefühle zu fühlen.
Stärke mich durch Dein Mitfühlen.
Schwäche mich nicht durch Dein Mitleiden.
Fühle Dich nicht verletzt, weil ich verletzt bin.
Versuche nicht, die Dinge herunterzuspielen,
nur weil Du meinen Schmerz nicht ertragen kannst.
Hilf mir, heil zu werden.
Hab Vertrauen in Gott.
In allem ist göttliche Ordnung - überall.
Erzähl mir nicht, dass es keine Antwort oder Lösungen gibt.
Beschuldige nicht andere, damit ich mich besser fühlen möge.
Hilf mir loszulassen
Schließ mich in Deine Gebete ein.
Sieh mich getröstet und stark.
Leih mir Deine Ohren, halte mich in Deinen Armen.
Sei da für mich mit offenem Herzen.
Hilf mir wachsen.
von Verena Pickart
Hier folgen nun meine eigenen Gedichte, die in der schlimmsten Zeit meiner Trennungsphase entstanden sind. Ich schrieb sie in den schlaflosen Nächten, die mich in eine ganz andere Welt entführten, in eine Welt, die glasklare Gedanken und Gefühle freisetzten, die mir Träume im Wachzustand bescherten, die mich meiner Seele unendlich nahe brachten....
Wenn das Leben Purzelbäume schlägt….
Wir werden geboren, sehen riechen, fühlen, schmecken.
Wir sind glücklich, das Vertrauen ist uneingeschränkt.
Wir wollen viel lernen, unsre Sinne aufwecken,
von denen, die uns lieben, werden die Schritte gelenkt.
Wir erleben das Leben, die bunte Vielfalt, ein Wunder.
Wir staunen, können vieles noch nicht ganz versteh’n.
Uns kommt die Erkenntnis, unser Leben wird runder.
Wir machen Erfahrungen, können Zusammenhänge seh’n.
Irgendwann kommt die Zeit, wo wir fest daran glauben,
dass wir nun endlich wissen, wie das Leben so ist,
sind uns sicher, lassen uns diese Meinung nicht rauben.
Doch ganz weit drinnen wird noch etwas vermisst.
Wir leben unser Leben in vermeintlichem Gleichklang.
Wir haben Erfahrung, sind nun weise genug.
Diese sicheren Wege haben für uns Vorrang.
Wir wissen wo’s lang geht, denn wir sind jetzt klug.
Doch dann, irgendwann, werden wir langsam rastlos,
denn wir merken, dass wir neue Fragen stell’n.
Wir woll’n sie nicht hören, befürchten ein Chaos.
Wird sich durch die Antwort das Dunkel erhell’n?
Oder wird unser sicheres Leben sich wandeln?
Dabei haben wir doch eben erst Vertrauen erlangt,
Vertrauen in das, wonach alle andern handeln.
Man will nicht, dass man um die Sicherheit bangt.
Und plötzlich schlägt das Leben seine Purzelbäume.
Wir sind mitten in dem Umbruchsgescheh’n.
Es öffnen sich für uns ganz andere Räume.
Sie lassen uns neue Erkenntnisse seh’n.
Wir dachten, wir wissen was das Leben bedeutet.
Nun fangen wir an anderer Stelle neu an.
Es wird eine ganz neue Zeit eingeläutet.
Wir spüren, dass das Leben viel mehr geben kann.
Wir müssen’s nur wollen, es nicht mehr verstecken.
Wir lernen dabei, wer wir in Wirklichkeit sind.
Die neue Erkenntnis wird sehr viel in uns wecken.
Bisher waren wir für die Vielfalt noch blind.
Es ist wie am Anfang, als wir wurden gebor’n.
Wenn wir nun drauf eingeh’n mit dem gleichen Vertrau’n,
dann ist das, was wir bisher nicht sah’n nicht verlor’n.
Dann können wir mit diesen Steinen neu bau’n.
Und wenn wir den Mut zur Veränderung finden,
dann werden wir merken: das Leben wird neu!
Die Lehren der andern, sie soll’n uns nicht binden.
Wir selbst sind der Maßstab, nur mir bin ich treu.
ICH BIN ICH!!!
by Laura
Veränderung
Das Leben ist Veränderung, wer hat das bisher nicht selbst spüren müssen oder dürfen?
Wir alle haben im Laufe unseres Daseins Dinge erlebt,
die wir fortan mit uns herumtragen.
Wir können sie nicht einfach abschütteln –
sie sind ein Teil von uns…
Es können schwere Lasten sein oder auch glückliche Momente.
Sowohl das Schwere, als auch das Leichte
macht unser Leben aus.
Es gehört zu uns, hat uns geformt.
Veränderung beinhaltet aber immer auch Bewegung –
ein Fortschreiten zu neuen Ufern.
Wenn man jung ist, geht man noch leichtfüßig voran.
Unsere Erfahrungen, die wir im Rucksack haben,
belasten uns noch nicht.
Im Laufe der Jahre wird unser Gepäck umfangreicher.
Für die einen wird es zur Last,
für die anderen Antrieb.
Doch was auch immer unser Leben uns auferlegt hat,
sollten wir es als unseren persönlichen Schatz
anerkennen.
Wenn wir dabei den Weg der kleinen Schritte lernen
wird unser Gepäck nicht zur Last,
sondern zeigt uns die Vielfalt des Daseins.
Wenn wir den Weg der kleinen Schritte gehen,
können wir das Heute und Jetzt genießen.
Wir leben nicht im Gestern
Und was morgen sein wird können wir nur erahnen.
Aber das Heute ist real!
Also mache jeden Tag zu einem besonderen Tag.
Er sollte es dir wert sein….
by Laura
Vertrauen
Vertrauen zu haben in Menschen, die man liebt
ist das Salz jeder Beziehung,
ist die Notwendigkeit für Nähe,
ist unerlässlich, um sich fallen lassen zu können.
Vertrauen zu haben ist schwer,
wenn es einmal enttäuscht wurde,
wenn man darum ringen muss,
wenn man es sich neu erobern muss.
Vertrauen zu haben bedeutet Hingabe,
bedeutet sich zu öffnen,
bedeutet, verletzbar zu sein.
Vertrauen haben zu können ist ein Geschenk,
das unsere Seele öffnet und uns ermöglicht,
die Seele des anderen erkennen zu können.
Vertrauen zu erlangen von Menschen, die man liebt,
geschieht nicht von allein.
Man muss es sich erarbeiten,
man muss seine Verlässlichkeit zeigen,
man muss es sich bewahren wie einen Schatz.
Vertrauen geschenkt zu bekommen ist etwas Wunderbares,
ist der grenzenlose Glaube des anderen an unsere Liebe,
ist unsere Chance, wahrhaftig geliebt zu werden.
Vertrauen geschenkt zu bekommen,
bedeutet Verpflichtung für den anderen,
bedeutet Verantwortung für den Schutz seiner Seele,
bedeutet liebevolle Annahme.
Wo das Vertrauen verloren gegangen ist
gibt es keine wahre Liebe mehr,
herrscht das Gift des Misstrauens,
werden Gefühle zerstört.
Das Vertrauen eines anderen Menschen in uns
ist der größte Liebesbeweis,
den wir uns wünschen können….
by Laura
Sichtweisen
Was ist Wirklichkeit, was ist Wahrheit?
Dinge geschehen, wir erleben sie, wir hören, sehen fühlen sie.
Sie erzeugen in uns Gefühle – Abwehr oder Freude,
Traurigkeit oder Hoffnung, Leid oder Erwartungen.
Sie sind real und doch durch unsere Gedanken,
Befürchtungen, durch unsere Erfahrungen und Wertvorstellungen
gefärbt.
Ändern wir unsere Gedanken und Befürchtungen,
so ändert sich unsere Wahrnehmung.
Können wir unsere Erfahrungen und Wertvorstellungen ausblenden,
so haben wir die Chance,
die Dinge in ihrer Ganzheit zu erleben.
Kein Mensch nimmt die Dinge, die geschehen,
genauso wahr, wie sein Gegenüber.
Jeder hat seine eigene Perspektive.
Ändert man den Blickwinkel, so ändert sich die Wahrnehmung
über das, was geschieht.
Was ist nun die Wirklichkeit, was ist nun die Wahrheit?
Es geschehen Dinge, die unser Handeln beeinflussen.
Sie sind der Grundstein für unsere Entscheidungen.
Wir ziehen unsere Konsequenzen daraus,
bauen unser Leben darauf auf.
Wir vertrauen auf das, was wir wahrnehmen,
und fühlen uns sicher auf unserem Weg.
Und doch… wären wir ein anderer Mensch mit einer anderen
Vergangenheit, mit einer anderen Biografie,
dann würden wir die gleichen Dinge anders bewerten,
dann würden wir andere Konsequenzen daraus ziehen.
Wie sicher sind unsere Entscheidungen,
wie sicher finden wir den richtigen Weg???
by Laura
Erwachsen sein, was ist das?
Wir haben eine genaue Vorstellung von Erwachsenen:
Sie sind reif genug, um für sich selbst zu sorgen,
sie sind stark genug, um alle Schicksalsschläge zu meistern,
sie sind mutig genug, neue Wege zu gehen,
sie sind klug genug, die richtigen Entscheidungen zu treffen,
sie sind hart genug, sich durchzusetzen,
sie sind alt genug, um Fehler zu vermeiden,
sie sind unabhängig genug, um für sich selbst zu sorgen,
sie sind wissend genug, um alle Folgen zu kennen,
sie sind selbständig genug, um alleine sein zu können….
Mein Traum von einem Erwachsenen ist, dass er weise genug ist,
all das in Frage stellen zu können
und sich den Menschen zuwendet,
die für ihn da sind,
ihn lieben, ihn umsorgen,
ihn weinen lassen, ihn in den Arm nehmen,
ihn begleiten, ihn beraten,
ihn entschuldigen, ihn nicht alleine lassen –
und die all das auch für sich annehmen können.
In so einer Welt der Erwachsenen, möchte ich leben…
by Laura
Mein inneres Kind
In jedem von uns steckt ein inneres Kind –
das traurige, lachende, verrückte und oft so weise Kind,
das viele von uns verleugnen….
Ich weiß, mein inneres Kind existiert, es ist da!
Es möchte so gerne noch einmal Kind sein dürfen,
ohne Folgen, ohne nachdenken zu müssen.
Einfach einmal nur klein sein dürfen,
Fehler machen dürfen, ohne verachtet zu werden,
sich anlehnen dürfen, in den Arm genommen werden,
ohne Bedingungen oder Leistungen.
Es möchte einmal nicht der/die Klügere sein müssen,
sondern aus dem Bauch heraus handeln dürfen.
Es möchte einmal sich all das nehmen dürfen,
was seine Seele braucht, ohne Erklärungen,
ohne Angst und ohne Gegenleistung.
Es möchte einmal nur wahrgenommen werden
in seiner Bedürftigkeit, seiner Sehnsucht
und seinen Wünschen.
Es möchte einmal so sein dürfen, wie es ist,
ohne abgelehnt oder erniedrigt zu werden,
einmal nicht stark sein müssen,
nicht denken müssen, nicht den Weg kennen müssen,
einmal einfach genießen dürfen, was ihm gut tut,
sich Wünsche erfüllen lassen dürfen,
ohne Rückforderungen oder Erwartungen,
einfach einmal die Gelegenheit bekommen
unvollkommen sein zu dürfen….
by Laura
Augen der Nacht…
Augen in der Nacht, Schatten, die das Licht zeichnet.
Andere Dimensionen tun sich auf.
Die Nacht zwischen Sein und Schein,
zwischen Hoffnung und Angst…
Der Tag zeigt uns die Wahrheit, die Wirklichkeit.
Der Zauber, aber auch die Angst vor der Nacht
verfliegen mit dem Morgengrauen,
die Nebelschwaden schwinden –
und das Leben tritt hervor….
by laura
Erkenntnisse
Es gibt Tage, da geht man gerade seiner Wege,
man kennt sich aus, weiß gleich wohin.
Dann gibt es Tage, sie sind verwirrend,
man weiß nicht weiter, sieht keinen Sinn.
Es gibt Wege, die geht man ohne Zweifel,
man ist sich sicher, weiß das Ziel.
Dann gibt es Wege, die sich vielfach teilen,
sich zu entscheiden wird uns zu viel.
Es gibt Ziele, die sind klar und fraglos,
man weiß genau, das muss es sein.
Dann gibt es Ziele, die lassen Zweifeln,
man fühlt sich hilflos und allein.
Dann stellt man Fragen und hofft auf Antwort,
man lauscht gespannt, was wird gescheh’n?
Doch meistens weiß man bereits schon selber
die Antwort, man will sie nur nicht seh’n.
Es gibt Antworten, die sind sehr schmerzhaft.
Man will sich schützen, will noch flieh’n.
Doch ganz weit drinnen in unserm Innern,
weiß man: den Schluss muss ich nun zieh’n…
by Laura
Gibt es Liebe, die zerstören kann?
Liebe sollte sein: An den Geliebten zu denken….
glücklich zu sein, wenn er glücklich ist,
traurig zu sein, wenn er traurig ist,
da zu sein, wenn man gebraucht wird,
zu verstehen, auch wenn es schwer fällt,
zu verzeihen, auch wenn man verletzt wurde...
Zeiten, die einem nicht gefallen, mit dem
anderen zu teilen,
das Glück zusammen genießen, solange es dauert,
die Hoffnung nicht zu verlieren und sie
weiter zu geben,
gemeinsam Wege zu finden, wo die Aussichtslosigkeit
herrscht,
den anderen anzunehmen, wo er versagt,
ihm seine Zuneigung zu geben, wo er an sich zweifelt.
Liebe kann nicht sein, dies nur von dem anderen zu verlangen,
weil man geliebt werden möchte.
Liebe ist immer erst geben, um des Gebens willen
und das Empfangen, weil es uns geschenkt wird.
Liebe ist nicht Selbstaufgabe, sondern die Kunst,
glücklich zu sein, weil der andere Glück empfindet,
solange er nicht die Grenzen anderer überschreitet.
Wenn Liebe fordert verliert sie ihren Sinn,
wenn Liebe fordert hat sie schon verloren…
Aber Liebe kann nur dann gelingen,
wenn man selber auch an sich denkt,
wenn man sich selber das Glücklichsein erlaubt,
wenn man seine eigene Traurigkeit annimmt,
wenn man sich selbst nicht im Stich lässt,
wenn man die Nähe des anderen zulassen kann,
wenn man sich auch seine eigenen Fehler verzeiht,
wenn man sich bemüht, seine dunklen Gedanken
wahrzunehmen und zu durchleuchten,
wenn man sich das Glück nimmt, sobald es sich zeigt
und man glaubt, dass man es verdient hat.
Liebe kann nur dann gelingen, wenn man sich selbst
liebevoll annimmt.
Dann kann man Liebe geben und wird Liebe empfangen,
weil man es sich selbst wert ist.
Die Liebe hat keine Chance zu zerstören,
sie kann nur gewinnen….
Es liegt an uns selbst, ob wir Liebe erfahren können…
by Laura.
Jahresgedanken
Ein Jahr voller Überraschungen, voller Freude und Leiden,
ein Jahr, das man niemals vergisst, ein Jahr ohne Sicherheiten.
Ein Jahr, das Erfahrungen brachte, die man sich niemals erträumte,
ein Jahr, das mich lernen ließ, das mir Erkenntnisse einräumte.
Ein Jahr, das mich nachdenken ließ über vermeintliches Wissen,
darüber, dass nichts bleibt wie es ist. Es ließ Vertrautheiten vermissen.
Vertrautheiten, denen man sich sicher war, von denen man nie glaubte,
dass sie verloren gehen könnten, was mir den Glauben daran raubte.
Den Glauben in die Verlässlichkeit, die für mich immer Wirklichkeit war.
Sie war meine Lebensgrundlage, mein Halt. Das Vertrauen war da.
Es stand für mich niemals außer Frage, dass es Menschen für mich gibt,
die zu mir stehen würden, mich begleiten, kurz, dass man mich liebt.
Doch dann verließ ich, lange nachdem man mich hatte verlassen.
Ich suchte eigene Wege, Möglichkeiten. Musste viele Entscheidungen fassen,
die die Ängste zuließen, die Unsicherheiten mit sich brachten.
Aber ich wusste, dass es richtig ist, auch wenn sich Befürchtungen breit machten.
Ich hatte keine Wahl, wollte ich mich nicht selber ganz verlieren,
musste mein Leben einrichten, musste endlich meine Bedürfnisse spüren,
die ich nicht wahrnahm, nicht wissen wollte, die ich ständig verdrängte.
Meine Krankheit zwang mich dazu – und das Schicksal meine Wege lenkte.
Und mit diesem Entschluss veränderte sich mein Leben grundsätzlich.
Er brachte Erfahrungen mit sich, ich wurde immer mehr verletzlich.
Es zeigte sich plötzlich und gnadenlos, wem ich wirklich wichtig bin.
Ich wollte es oft nicht glauben, dachte oft: Das Leben hat kaum noch einen Sinn..
Wie konnte ich mich so sehr täuschen? Was war nun wirklich gescheh’n?
Ich hatte mich entschlossen, diesen steinigen – meinen Weg nun zu gehen!
Aber das war meine Entscheidung, nur ich alleine konnte sie für mich füllen.
Was tat ich damit den anderen an? Musste ich mich auch ihrem Urteil stellen?
Ich habe diese Krankheit mit all ihren Tücken und Bedrohlichkeiten.
Damit war ich alleine, mit meiner Angst vor den Lebensunsicherheiten.
Ich wusste, was sie bedeutet, was sie mir noch bringen kann.
Ich musste sie anschau’n, sie akzeptieren, und ich zerbrach nicht daran…
Ich fand Menschen im selben Boot, die meine Ängste verstanden.
Die mit mir darüber sprachen, so dass wir gemeinsam Lösungen fanden.
Sie sprachen mit mir über „ungelegte Eier“, den Zukunftsaussichten.
Die Lösungen waren wichtig; so konnte ich mich „für später“ einrichten.
Doch ich wollte andere damit nicht belasten, meinte deren eigene Last würde reichen,
bekam Lob für die Art des Umgangs, meine Ängste mussten stets weichen.
Sie kamen dann, wenn ich alleine war, was meine Zuversicht einengte.
Ich wollte mich fröhlich und selbstbewusst; ließ zu dass ich die andere Seite verdrängte.
Auch mein Umfeld nahm oftmals dankend an, dass ich nicht darüber sprach.
Und tat ich es doch, dann sagte man: “Denke einfach nicht darüber nach.
Es muss nicht so kommen, jetzt geht’s dir doch gut, sei doch froh…
Mach dich nicht verrückt und wart erst mal ab, vielleicht bleibt es ja so…“
Doch wenn man erst weiß, was in Zukunft noch alles kann kommen,
dann kann man nicht so denken, dann hat die Angst Besitz von dir genommen.
Dann kann man entweder alles verdrängen, so tun, als wenn gar nichts wär’,
oder man schaut der Angst ins Gesicht, hält sie aus - und das ist sehr schwer...
Und das war mein Weg, einzig für mich richtig, mein ureigener Entschluss.
Nur so kann ich leben: Ich weiß so kann’s kommen, was jedoch nicht sein muss,
doch womit ich rechne, was mich nicht überrascht, womit ich dann leben kann,
weil ich weiß, dass es Lösungen gibt, die ich bereits fand, bevor es begann.
Diese Gedanken zu ertragen, nach Lösungen zu suchen, ist trotzdem sehr schwer.
Manchmal fragte ich mich ernsthaft: „Wo kommt die Kraft dafür her?“
Doch es ist gut, dass es mir bewusst ist, dass ich mit anderen darüber sprach.
Ich weiß, ich werd’s ertragen, kann weiterleben; es gibt immer ein danach…
Das ist und war mein Weg, er ist der Weg den ich alleine gehen muss.
Es war nicht mein Wunsch, diesen Schluss nun zu ziehen, ohne Wut und Verdruss.
Doch das nahmen einige mir übel, verurteilten mich, konnten mich nicht versteh’n,
obwohl man es wusste: welch unerträglichen Dinge bisher war’n geschehn.
Und dann kam das, was mich tief traf was ich oft nicht verstand.
Man nahm sich das Recht mich zu bewerten – Geschichten gingen von Hand zu Hand,
Geschichten, die nicht stimmten, die mich verletzten, voller Wut und Hohn.
Ich konnte nur zuseh’n, wurde nicht gefragt. Für sie war es die Wahrheit schon.
Und dann, irgendwann, kam die Erkenntnis: du musst es akzeptieren, musst damit leben.
Einige wissen scheinbar mehr als du, haben sich ein Bild gemacht – ja, so ist es eben
Ich will sie nicht überzeugen, will mich nicht zu erklären und zu verteidigen meinen.
Ich nehme es so hin, hab keine andere Wahl, will nicht mehr Tränen der Enttäuschung weinen.
Und dann gab es die, die unsicher waren, die sich zurückzogen, die Abwartenden,
sie hielten Abstand, konnten es nicht glauben, dachten, das Blatt wird sich noch wenden.
Sie meldeten sich hin und wieder, nahmen aus der Ferne meine Geschichte wahr.
Ich kann sie verstehen, es ist auch nicht leicht, für sie sind wir beide noch da.
Und dann gab es auch die anderen, die fair mit dem was war und mir umgingen.
Sie waren für mich da, auch wenn es schwer war, die mich auffingen,
die mir ihre Zeit, ihr Interesse und ihr Vertrauen entgegen brachten,
die mich nicht vergaßen, meinen Weg verfolgten, die mit mir weinten und lachten.
Ihnen gilt mein überaus großer Dank, meine warmen Gedanken an dieser Stelle.
Sie waren es, die mich in diesem Jahr trugen, mir Kraft gaben, nach jeder großen Welle,
die über mich zusammenschlug, mich drohte zu vernichten, mich wegzuspülen.
Auf sie war Verlass, konnte sie sprechen, es waren nur wenige von den Vielen.
Von den Vielen, die sich einst Freunde, Vertraute, Interessierte oder sonst wie nannten,
die mich verließen, mich bewerteten, meine Grenzen und Kräfte überrannten.
Die sich von mir stahlen, als es schwer um mich wurde, die es nicht wissen wollten,
Ich ließ sie gehen, hatte keine Kraft zu kämpfen, gab sie frei, dass sie es selbst entscheiden sollten.
Ich hab gelernt in diesem Jahr, das lieben auch immer loslassen bedeutet.
Und das war das Lehrstück, das ich begreifen musste, dass die andere Zeit einläutet.
Ein ganz neues Leben liegt vor mir. Ich frage mich:“ Was wird es mir bringen?
Werd’ ich es schaffen, neue Ufer zu finden, wird es mir gelingen?
Und nun zieh ich Bilanz, lese die Zeilen, die in diesem Jahr viele Seiten ergaben.
Kanns manchmal noch nicht glauben, habe vieles gelernt, möchte neues Vertrauen haben,
zu Menschen, die gerade sind, die ich noch habe, und denen ich begegnen werde.
Wenns manchmal auch schwer ist, leb ich noch immer gerne auf dieser wunderbaren Erde.
Danke an all die, die mir in diesen schwersten Zeiten unerschütterlich zur Seite standen.
Das Schicksal wollte es, so wir uns irgendwann fanden.
Ihr seid für mich Lebensmut, Zuversicht, Halt und Boden zum Stehen.
Hätt’ ich einen Wunsch frei, so würd’ ich mir wünschen, mit euch den Weg weiter zu gehen
Eure Laura
Zuversicht
Ist Zuversicht die Abwesenheit von Realismus?
Verhindert die Zuversicht die Dinge so zu sehen, wie sie sind?
Macht die Zuversicht Sorglosigkeit da, wo Achtsamkeit sein müsste?
Die Zuversicht ist der Glaube daran, dass nichts ohne Sinn geschieht,
dass alles einen tieferen Hintergrund hat,
dass das Schicksal vorbestimmt ist.
Zuversicht ist die Kunst, Vertrauen zu haben in die Zukunft,
ist die Kunst, mit dem Bauch zu denken,
ist das Wissen um ein behütetes Ganzes, dem wir angehören.
Ohne Zuversicht wäre das Leben eine Qual,
müssten wir oft verzweifeln,
wäre die Zukunft ein Gespenst.
Ohne Zuversicht hätte die Angst Macht über uns,
wären wir oft handlungsunfähig,
würden wir dem Leben keine Chance geben können.
Die Zuversicht ist die Anwesenheit von Vertrauen.
Die Zuversicht lässt uns hoffen auf Veränderung.
Die Zuversicht gibt uns die Chance,
offenen Blickes die Möglichkeiten zu sehen,
die auf uns warten.
Die Zuversicht ermöglicht uns frei zu leben,
sie ist die Liebe zum Leben….
by Laura
Nie wieder…
Ich werde nie wieder hoffen,
da wo keine Hoffnung mehr ist,
nie wieder Zuneigung geben, wo nur Gleichgültigkeit herrscht,
nie wieder warten auf Dinge, die nie mehr geschehen werden,
nie wieder Spiele spielen, die unecht sind.
Ich werde mich nie wieder so sehr erniedrigen,
dass ich nach Wahrheiten suchen muss.
Ich werde nie wieder Vertrauen schenken an Menschen,
bei denen die Unehrlichkeit herrscht.
Ich werde nie wieder mein Leben in die Hand
eines anderen geben.
Ich werde es nie wieder zulassen, dass andere die Macht haben,
mich zu verletzen.
Ich werde nie wieder Glauben schenken,
den Menschen die damit spielen.
Ich werde es nie wieder zulassen, dass man mich ablehnt,
wo ich Nähe vermutete.
Ich werde Hoffnung nur noch da verschwenden,
wo fruchtbarer Boden ist,
Zuneigung denen schenken, die Interesse an meiner Seele haben,
warten auf Dinge, die mit Sicherheit kommen werden,
Spiele spielen , die ausgeglichen sind.
Ich werde mir die Wahrheit schenken lassen.
Ich werde den Glauben den Menschen geben,
die mir ihr Herz öffnen.
Ich werde mein Leben für die bereitstellen,
die zärtlich damit umgehen werden.
Ich werde keine Machtspiele mehr spielen,
sondern nur noch ehrliche Lebensstücke.
Ich werde nicht den Glauben daran verlieren,
dass ich liebenswert bin, ohne „gebraucht“ zu werden.
Ich werde mich nur noch mit Menschen umgeben,
die mich ehrlich und wahrhaftig lieben…..
by Laura
Nachtgedanken
Die Gedanken der Nacht sind glasklar.
Sie kommen ungefiltert in unser Bewusstsein.
Sie werden nicht durch die Hektik des Alltags gestört.
Sie zeigen uns unsere wahren Gefühle, Bedürfnisse,
unsere Ängste, Befürchtungen und unsere Wünsche.
Sie bringen Saiten in uns zum Schwingen,
die wir noch nicht kannten.
Sie bringen uns unserem wahren Ich so nahe,
wie sonst nie.
Sie öffnen uns die Augen für Erkenntnisse,
Zusammenhänge und Möglichkeiten.
Sie sind wie Tagträume, nur klarer.
Manchmal sind wir so verstrickt in die alltäglichen Zusammenhänge,
dass wir uns nicht mehr wahrnehmen können.
Dann kommen die Gedanken der Nacht,
die uns unsere Verletzbarkeit zeigen,
die uns ermöglichen, Lösungen zu finden
oder Gedanken zu Ende zu denken.
Nachtgedanken bringen uns unserer Seele nahe,
reduzieren uns auf uns selbst,
geben uns die Chance, uns selbst ernst zu nehmen,
uns selbst zu erkennen.
Nachtgedanken sind die Impulse für den Tag…
für das Leben…
by Laura
Schmerz
Der Schmerz, dieser stechende, bohrende Schmerz.
Wann wir er vergeh’n, wann wird er vergessen sein?
Er drängt sich ohne Rücksicht in mein Herz,
immer wieder und wieder. Ich fühl mich so allein!
Wie konnte das gescheh’n, warum ließ ich es zu???
Es geschah einfach so, ich wollte es sehr lange nicht!
Und dann war es zu spät; ich fand nicht mehr die Ruh’.
Ich muss nun damit leben – es hat ein scheußliches Gesicht!
Die kurze Zeit des Glücks, sie war so wunderbar…
Ich KONNTE nicht zurück, ich habe sie verlor’n!
War es das wert? Es ist mir nicht recht klar –
doch die Erinnerung sagt: ja – ohne Wut und Zorn.
Ja, die Erinnerung, sie ist so schön und tut so weh.
Wie wird sie sich in ein paar Jahren zeigen?
Bekäm’ ich einen Wunsch von einer guten Fee,
so wünschte ich: der Schmerz, er würde schweigen.
Er würde endlich schweigen, dieser tiefe Schmerz.
Er würde mir den sanften Frieden wiedergeben.
Doch noch zu sehr erinnert sich mein armes Herz,
und findet nicht den Weg zurück ins wahre Leben.
Und doch will ich mein Leben neu gestalten.
Ich werd es müssen, muss mir eine Zukunft geben.
Es soll sich meine Seele neu entfalten.
Es muss vorbei sein! Ich will wieder leben!
Ich will nun meinem alten Motto neu begegnen,
mein Motto, was IHN damals faszinierte.
„Für mich soll’s tausend rote Rosen regnen“,
ein Wunsch, den niemand wirklich interessierte.
Nun liegt’s an mir, an alte Wünsche anzuknüpfen,
und das Vergangene der Zeit zu übergeben.
Will wieder in die alte Laurahaut reinschlüpfen,
die Laura, die von damals – sie soll wieder leben!!!!
by Laura
Bilanz...
Ich bin der Sehnsucht in meinem Herzen begegnet – und mein Leben schlug Purzelbäume….
Seitdem stehe ich da wie ein Narr – ein Narr, der alle Sicherheiten über Board geworfen hat
– um wieder zu LEBEN….
Ich berühre noch immer das Zentrum meines eigenen Leidens,
und ich dachte, daran zerbrechen zu müssen.
Doch es hat mich stärker, freier gemacht – und ich bin mir selbst begegnet…
Und wenn ich dann ganz unten angekommen bin und ich meine dass es nicht weitergeht,
dann tanze ich – dann tanze ich und vergesse die Welt.
Ich tanze nicht, um der ästhetischenBewegung willen – ich tanze weil ich dann frei bin,
weil ich dann eins mit mir bin,
weil mein Herz vor Freude jubelt und meine Seele Flügel bekommt…
Verrat? Ja, man wirft es mir vor: meine Familie, meine Freunde….
Ich habe sehr viel verloren, doch ich habe MICH gefunden, und ich bin glücklich damit,
nach sehr langer Zeit wieder glücklich mit dem was ich lebe.
Würde ich es wieder tun? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Ich bin durch die Hölle gegangen – doch ich habe die Mitte gefunden.
Es hat Kraft gekostet – doch es war MEIN Weg den ich gehen musste,
um mir selber treu zu bleiben...
Und ich habe erfahren dass das Leben einfach schön ist,
dass es nichts gibt, was mir die Freude daran für immer nehmen könnte.
Ich liebe das Leben, mein Leben, so wie es ist.
Und ich würde nichts daran ändern wollen…..
Du willst wissen, wer ich bin?
ICH BIN ICH…
by Laura
Noch ein paar Gedichte aus meiner Sammlung:
Für einen Menschen, den ich so sehr mag....
Einem Menschen den ich so sehr mag,
werd ich immer zeigen, wie lieb ich ihn hab.
Möcht immer da sein wenn er mich braucht,
wenn er Angst hat dann spür ich das auch.
Hat er Sorgen kann ich ihn verstehn,
ich werde da sein, wenn alle gehn.
Einem Menschen der so ist wie Du,
dem hör ich jederzeit gerne zu.
hat er Schmerzen so fühle auch ich,
in meinem Herzen diesen grausamen Stich.
Einen Menschen dessen Schmerz ich spüre,
tief ich in seinem Herzen berühre.
Muss er mal weinen, weil sein Herz zerbricht,
trockne ich die Tränen in seinem Gesicht.
Einem Menschen der weinen kann,
dem helfe ich jetzt und nicht irgendwann.
Ist er glücklich und kann wieder lachen,
wird es mir die größte Freude machen.
Ein Mensch der glücklich ist,
der zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht!
In guten wie in schlechten Zeiten,
werd ich nie mehr von ihm weichen.
Ich hoffe es wird nie passieren,
dass wir uns aus den Augen verlieren.
Für einen Menschen wie DICH!
(Verfasser unbekannt)
Fehler gemacht...
Fehler gemacht, erkannt und gesehen
aus ihnen lernen und auch verstehen
Perfekt zu sein, wie wäre das toll ...
wünscht Du dir wirklich, das ich das soll?
Gibt es den, der niemals Falsches macht
der immer denkt bevor ein anderer nachgedacht ?
Der niemals mal daneben greift
und niemals an Erfahrung reift ?
Mag sein, er ist da draußen - irgendwo
Du findest ihn - ganz einfach so
Er mag Dir alles geben was Dir fehlt,
Dir alles nehmen, was Dich quält.
Wirst Du ihn je in Deinem Leben sehen.
und werdet ihr Euch sofort blind verstehen ?
Ich denke jeder Mensch hat seinen Wert
und Fehler zu haben ist nicht unbedingt verkehrt.
Ein Urteil ist so furchtbar schnell gefällt,
lebt jeder doch selbst gern in seiner heilen Welt.
Kritik fängt viel zu oft beim andern an,
Bevor man eigene Fehler sehen und beheben kann.
Sag niemals, dass du vergessen möchtest...
Sag niemals dass du vergessen möchtest -
niemals, dass es ein Fehler war!
Sag nicht, dass du alles rückgängig machen willst,
oder dass du diese Zeit aus deinem Gedächtnis streichen möchtest!
Sag nicht nein zu einer Phase deines Lebens,
die so wunderschön war
dass ihr Verlust dir unsagbar weh tut!
Alles hat einen Sinn!
Denke an das Schöne,
das dich in dieser harten Zeit stark machte,
denn - du kannst nicht vergessen -
sondern nur versuchen damit zu leben.
Desiderata
Geh deinen Weg ruhig inmitten von Lärm und Hast
und wisse, welchen Frieden dir die Stille schenken kann.
Steh mit allen auf gutem Fuß, wenn es geht,
aber gib dich selbst dabei nicht auf.
Sag deine Wahrheit ruhig und klar,
aber höre auch den anderen zu,
auch den Schwerfälligen und Unwissenden.
Auch sie haben ihre Geschichte.
Nimm den Ratschlag der Jahre mit Grazie und
gib deine Jugend mit Anmut zurück, wenn sie endet.
Sei freundlich und sanft zu dir selbst.
Du bist ein Kind der Schöpfung,
nicht weniger als die Blumen und Sterne es sind.
Lebe im Frieden mit Gott -
wer immer er für dich ist und
wie immer du ihn für dich begreifst.
Und was auch immer deine Mühen und Sehnsüchte sind,
mit all ihrer Unruhe und ihren zerronenen Träumen -
die Welt ist immer noch schön!
Lebe sorgfältig! Versuche, glücklich zu sein...